Newsletter vom 16.05.2025

Ein Schweizer Star und zwei japanische Gäste
Rund 900 Zuschauer erlebten auf der Offenen Rennbahn einen gelungenen Saisonstart. Silvan Dillier holte Schwung für die Tour de France und zwei japanische Bahnspezialistinnen lieferten eine beeindruckende Talentschau.
Zur Saisoneröffnung auf der Offenen Rennbahn in Oerlikon taucht einer der derzeit formstärksten Schweizer Pedaleure auf: Silvan Dillier. Der 34-jährige Aargauer schwärmt vom Zement-Oval.
Der Aargauer hat mit seiner heldenhaften Solo-Führungsarbeit über 200 Kilometer bei Mailand–Sanremo in diesem Frühling eine der herausragenden Leistungen des Radsport-Frühjahrs geboten.
Vorbereitung in der Abendsonne
Am Dienstagabend in Oerlikon zeigte erholt von jenen Strapazen und bestens gelaunt. In der Abendsonne bereitete er sich auf der Rolle auf den erstenEinsatz.
Der Entscheid, heute anzutreten, sei relativ spontan gefallen, sagte er: «Ich habe vor einigen Wochen gesehen, dass es heute losgeht – und realisierte, dass dieersten beiden Rennabende in mein Programm passen könnten. Und bei diesem schönen Wetter liesse ich mir die Chance nicht entgehen».
Bald ins Höhentrainingslager
Derzeit trainiere er zuhause in Schneisingen und habe zeitliche und räumliche Freiheiten. Schon bald ändere sich dies aber, wenn er mit seinem Team «Alpecin-Fenix» ins Höhentrainingslager auf die Tour de France hin einrücke.
Auf dieFrage, wie ernst er diese Bahnrennen nehme, sagt er: «Es ist für mich immer wieder eine grosse Herausforderung. Der Rhythmus ist ganz anders, die Gänge amRad sind ganz anders – höher».
Die Kadenz sei hoch – und damit bieten die Rennen eine gute Mischung aus hoher Frequenz und kurzfristiger Härte: «Es ist eine Belastung, die man auf der Strasse nicht simulieren kann».
Er sei als Jugendlicher das erste Mal auf die Offene Rennbahn gekommen – als 14-Jähriger,beim Final des Kilometer-Tests, der von Urs Freuler organisiert worden war.
Der Respekt vor den steilen Kurven
Beim Blick auf die schier senkrechten Kurven habe er seiner Mutter gesagt: «Mami, hierfahre ich nie ganz oben». Dies sollte nicht lange so bleiben: «Nach einer Woche kurvte ich schon beherzt ganz oben». Seither ist der Bahnsport eine Leidenschaft für ihn: «Ich gehörte dem Bahnvierer an – und absolvierte diverse Weltcups.»
Ob die Tour-de-France-Teilnahme bereits in Stein gemeisselt sei, könne er noch nicht sagen: «Sie ist zumindest in Stein skizziert», so Dillier. Er sei das Rennen schon sechsmal gefahren – es sei der grösste und wichtigste Anlass, den es gebe.
Auf seine weiteren Ambitionen auf der Bahn angesprochen, dämpft er die Erwartungen: «Mittlerweile sind die Fahrer auf der Bahn so spezialisiert, dass man als Gelegenheitsgast einen schweren Stand hat». Der Wechsel von Strasse auf Bahn sie auf ganz hohem Niveau fast nicht mehr zu vollziehen.

Kein Sieg für den Star
Dies realisierte Dillier auch an diesem Startabend in Oerlikon. Er fuhr zwar in allen Rennen mutig und engagiert vorne mit. Doch zu einem Sieg reichte es ihm nicht. Er nahm es gelassen: «Es hätte besser laufen können. Aber jetzt weiss ich immerhin: Es gibt hier noch Luft nach oben.»
Auch den kommenden Dienstag hat er sich Rot in der Agenda eingetragen. Ob er dann aber auch wirklich am Start stehe, könne er noch nicht zu 100 Prozent sagen: «Im Leben eines Radprofis kann sich innerhalb von einer Woche viel ändern.»
Japan-Power zum Saisonstart
Neben Dillier beeindruckten zwei Gäste aus dem Land der aufgehenden Sonne mit ihrer Explosivität und Kraft: Die japanischen Nationalfahrerinnen Mizuki Ikeda und Tsuyaka, die ihre sommerliche Trainingsbasis in der Schweiz haben, fuhren bei allen Einsätzen in die Spitzenränge. Mitgrund für ihren Besuch: Das japanische Nationalkader wird von der Schweizer Bahnlegende Daniel Gisiger betreut.
Das Publikum freut sich schon jetzt auf weitere Rennen mit fernöstlicher Beteiligung – und mit einem Wiedersehen mit Silvan Dillier am kommenden Dienstag. Hoffentlich.
Öffentlichkeitsarbeit: Thomas Renngli | IGOR
Resultate Abendrennen 13. Mai 2025
Ein Bericht zum Saisonstart 2025 ist auf der Webseite zürich24 abrufbar.
Saisonstart auf der Offenen Rennbahn am 13. Mai

Temporausch und Nervenkitzel
Vorhang auf für die neue Saison auf der Offenen Rennbahn. Am Dienstag, 13. Mai, wartet ein volles Programm auf die Besucherinnen und Besucher.
Die Steher gehören zur Offenen Rennbahn wie das Hallenstadion nach Oerlikon. Die schnellsten Bahnradsportler waren 1912 ein Mitgrund, weshalb die Kurven in Oerlikon fast senkrecht in den Himmel ragen.
Auf der Velorennbahn Hardau, die zwischen 1892 und 1911 für den Bahnradsport genutzt wurde, waren die Kurven für die damals in Modekommenden Steherrennen zu wenig geneigt. In Oerlikon dagegen hiess es: Freie Fahrt für die tollkühnen Sportler und ihre schwarz gewandeten Schrittmacher.
113 Jahre nach Einweihung der Oerliker Rennbahn gehören die Steher noch immer zu den grossen Attraktionen. Mit Tempi von bis zu 95 km/h lassen sie den Zuschauern das Blut beinahe in den Adern gefrieren. In keiner anderen Disziplin wird dem Publikum klarer vor Augen geführt, dass sich die Sportler auf dem Zementoval auf einem schmalen Grat zwischen Sicherheit und Risiko bewegen.
Traditionell spielen die Steher zum Saisonstart am 13. Mai eine Hauptrolle. Dabei dürfen die Rennveranstalter eine kleine Exklusivität vermelden. Mit sieben Schweizer Gespannen können sie das Feld ausschliesslich mit einheimischen Fahrern besetzen. Nach dem Rücktritt der Routiniers Atzeni/Luginbühl ist dies alles andere als selbstverständlich. Zum ersten Mal steigt Seppi Agner als Schrittmacher aufs Motorrad.
Ebenfalls am Start: u. a. Schweizer Meister Claudio Imhof, Jan Freuler, der Neffe von Rennbahnlegende Urs Freuler, und mit Nicole Fry die einzige Schrittmacherin in dieser Männerdomäne.
Oder mit anderen Worten: Am kommenden Dienstag bietet die Rennbahn, alles, was den Bahnradsport so faszinierend macht. Neben Temporausch und Nervenkitzel sind auch Geselligkeit und die wunderbare Atmosphäre im Rennbahn-Restaurant garantiert.
Dienstag, 13. Mai, Rennbetrieb ab 18.45 Uhr. U.a. mit: Frauen-Ausscheidungsfahren (18.55 Uhr), Steher (19.20 Uhr und 21.15 Uhr), Elite-Ausscheidungsfahren (19.45 Uhr), Elite-Scratch (20.15 Uhr), Elite-Punktefahren (20.45 Uhr).
Rennschluss: 21.45 Uhr.

Öffentlichkeitsarbeit: Thomas Renngli | IGOR
Cycling Academy 2025
Egal ob du bereits aktive/r Rennfahrer/in bist oder das alles neu für dich ist – wir bringen dir das 1×1 des Bahnradsports bei. In der Cycling Academy möchten wir dir von der ersten Erfahrung in den Steilwandkurven, über diverse technische Inputs, bis zu den Schleuderablösungen – wie man diese von den 6-Tagerennen kennt – alle Einzelheiten des Bahnradsports näher bringen.
Das Bahnrad dazu stellen wir dir gerne zur Verfügung.
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Anmeldeschluss 29. April 2025.
Die Rennbahn soll bleiben – wenn möglich für immer
Der politische Vorstoss kam vergangene Woche aus dem Zürcher Gemeinderat. Und er wurde durch die Nachrichtenagentur «Keystone SDA» im ganzen Land verbreitet:

Foto: Offene Rennbahn Oerlikon. Photo Credit CuPNet Photo Peter Mettler
Der Gemeinderat hat ein Postulat überwiesen, das einen Erhalt der Offenen Rennbahn in Oerlikon fordert.
Der Vorstoss wurde mit 70 Ja- zu 29 Nein-Stimmen an den Stadtrat überwiesen. Für Stadtrat André Odermatt (SP) war dies «Wasser in die Limmat tragen». Der Stadtrat habe absolut keine Pläne, diese Rennbahn in Frage zu stellen, versicherte er. «Auch im Stadtrat sind einige Fans dieser Sportstätte, unter anderem ich.»
Wichtiger Vorstoss
Für Michael Schmid (FDP) war der Vorstoss dennoch wichtig. Die drei zuständigen Stadtratsmitglieder würden bei den Wahlen im Frühling 2026 abtreten. Deshalb sei es gut, das Postulat zu überweisen, als «klares Bekenntnis», gerichtet an die neuen Regierungsmitglieder.
Freiraum der Bahn als Sportfläche
Für den heutigen Stadtrat ist zwar klar, dass das historische Oval stehen bleiben muss. Eine gewisse «bauliche Entwicklung» solle aber möglich sein. Dem Stadtrat schwebt vor, die Rennbahn zu sichern, indem der Gebäudekomplex mit einer Volksschule kombiniert wird.
Das biete «interessante Synergien», etwa indem der Freiraum der Rennbahn als Sportfläche für die Schülerinnen und Schüler genutzt werde. Die Räume unter den Tribünen könnten zudem für Quartiernutzungen verwendet werden. So würde das Grundstück besser ausgeschöpft und der Betrieb der Rennbahn langfristig erhalten.
So alt wie die Titanic
Die 1912 erbaute Offene Rennbahn Oerlikon ist weltweit eine der letzten ihrer Art – und die älteste noch im Betrieb stehende Sportarena der Schweiz. Bereits achtmal fanden hier Radweltmeisterschaften statt. Die Stadt Zürich ist seit 1951 Eigentümerin der Anlage und führte in den letzten zehn Jahren grössere Sanierungsarbeiten durch.
Saisonstart am 13. Mai 2025
Der diesjährige Saisonstart ist am 13. Mai, traditionsgemäss mit einem Steher-Rennen. Danach folgen Meetings an jedem Dienstag – bis am 30. September.
Weitere Highlights im Saisonkalender:
17. Juni: Schweizer Meisterschaften Sprint
24. Juni: Schweizer Meisterschaften Keirin
15. Juli: «Sepp Helbling Gedenktag»
22. Juli: Oldtimer-Parade Indianapolis (mit Steherrennen)
16. September: Schweizer Meisterschaften Steher
23. September: Schweizer Meisterschaften Team Sprint

Foto: Steher-Rennen am 23 Juli, 2024 auf der Offene Rennbahn Oerlikon. Photo Credit CuPNet Photo Peter Mettler
13. Mai 2025 – Saisonstart auf der Rennbahn in Oerlikon
Das Saisonprogramm 2025 steht, und traditionsgemäss starten wir die Saison mit einem Steherrennen. Am 13. Mai geht’s los. Wir freuen uns….

IGOR Kalender 2025
13 grossformatige Aktionsbilder lassen die Höhepunkte der vergangenen Saison auf der offenen Rennbahn Oerlikon noch einmal Revue passieren. Sie erinnern die Radsportfans noch einmal an spannende Rennen und die grossartige Ambiance rund ums Zementoval.
Er soll aber auch daran erinnern, sich selbst hin und wieder ein paar vergnügliche und gemütliche Stunden im Kreise der Rennbahnfamilie zu gönnen. Sicherlich ein nichtalltägliches, kleines Geschenk, welches Sportfreunden ein ganzes Jahr Freude bereiten kann – in den eigenen vier Wänden oder als Schmuck und Werbeträger für den Bahnrennsport in Geschäftsräumen.

Offene Rennbahn Kalender 2025 jetzt im Shop erhältlich! Preis: CHF 12.- zuzüglich Versandkostenanteil.