Vor dem nächsten Radsport-Fest
Viel Betrieb auf der offenen Rennbahn: Schweizer Meisterschaften stehen praktisch im Wochentakt auf dem Programm. Am kommenden Dienstag, 10. September 2024, werden die Titel im Team Sprint vergeben. Das Abendprogramm beginnt bereits um 17:50 Uhr.
Nicht der in vielen Liedern besungene Bär tanzte am vergangenen Dienstag auf der Rennbahn, dafür aber der bärenstarke Thurgauer Muni Claudio Imhof (34). Er ist die neue Nr. 1 im Steher-Radrennsport. Hinter seinem Schrittmacher Michi Alborn wurde er wohlverdienter Start-Ziel Sieger (über 120 Runden / 40 Kilometer). Die beiden grüssen vom Podest als neue Schweizer Meister. Der langjährige Dominator in dieser Disziplin, Giuseppe «Giusi» Atzeni (46) fuhr mit seinem Schrittmacher Mathias Luginbühl aber erneut ein beeindruckend starkes Rennen. Die beiden beendeten das letzte Rennen ihrer gemeinsamen Karriere auf Platz 2. Atzeni hört damit so auf, wie seine beispielslose Geschichte von elf Schweizer Meisterschaftstiteln begann: Auch auf dem 2. Platz.
Der Stehersport lebt. Neun Zweierteams waren an der Schweizer Meisterschaft am Start. Für das letzte Steherrennen dieses Jahres, zum Saison-abschluss-Meeting am 24. September, haben sich sogar zwölf Teams angemeldet. Das «alte» Schweizer Meister-Team, Giuseppe «Giusi» Atzeni und Mathias Luginbühl, fährt dann aber nicht mehr, dafür das neue mit Claudio Imhof und Michael Alborn. Ihre Vorgänger sind aber als Gäste anwesend. Die IGOR will die beiden verdienten Sportler bei dieser Gelegenheit würdig verabschieden. (Fotos: Peter Mettler)
Das war ein Radsport-Fest vor über 1‘500 begeisterten Zuschauern, wie das nur auf dieser legendären Anlage möglich ist. Nach der Team-Sprint-Schweizer Meisterschaft am kommenden Dienstag macht nun am Wochenende vom 21./22. September ein grosser Tross der Strassenweltmeisterschaft auf der Rennbahn in Oerlikon Station. (Anmerkung: Die IGOR ist nicht Veranstalter dieser beiden Events, «leiht» aber dem OK Rennbahn, Helfer und den versierten Speaker Philippe Schmuki aus). www.zurich2024.com
Heier Lämmler – Öffentlichkeitsarbeit | IGOR und Alois Iten – Präsident | IGOR
Resultate Abendrennen 03. September 2024
Resultate SM Steher 03. September 2024
Schweizermeisterschaft Steher 2024
Das Podest
Claudio Imhof mit Schrittmacher Michael Alborn
Giuseppe Atzeni mit Schrittmacher Mathias Luginbühl
Jan Freuler mit Schrittmacher Flavio Küng
Wer wird die neue Nr. 1?
Auf der Rennbahn in Zürich-Oerlikon kommt es am nächsten Dienstagabend, 3. September 2024, bei den Stehern zu einem Saisonhöhepunkt. Es geht um den Schweizer Meister-Titel. Spannung pur nach bisher sechs Rennen mit unterschiedlichen Siegern.
«Ich.»
Giuseppe «Giusi» Atzeni (46)
Der 11-fache CH-Champion gewann – zum Erstaunen vieler – das letzte Steher-Rennen.
«Ich möchte das Dutzend voll machen. Ich freue mich sehr auf meine 20. und letzte Teilnahme an einer Schweizer Meisterschaft. Mit Mathias Luginbühl, habe ich den besten Schrittmacher – wir werden unsere letzten Runden auf dieser tollen Rennbahn richtig geniessen.»
«Ich???»
Claudio Imhof (34)
Gewann in dieser Saison
bereits zwei Mal auf der Rennbahn. «Es ist nicht meine Art mich vor einem Rennen in den Mittelpunkt zu stellen. Aber ich bin bereit. Ich werde mein Bestes geben, um dieses Ziel zu erreichen. Ich möchte den perfekten Flow finden – einen Rhythmus, bei dem jeder Pedaltritt sitzt und der Sog so stark ist, dass selbst die Schweisstropfen meinem tollen Schrittmacher, Michi Alborn, folgen wollen.»
«Ich nöd!»
Jan André Freuler (32)
Schon drei Steher-Siege in dieser Saison in Zürich-Oerlikon. «Ich sehe mich im Voraus nie als Sieger. Und mache mir – auch auf dieser legendären Sportanlage – vorher wenig Gedanken über einen Sieg. Hier zu fahren macht meinem Schrittmacher Flavio Küng und mir grossen Spass. Wir geniessen das auf dieser Piste. Aber neben der Piste mache ich mir schon sehr viele Gedanken zum Leben und zum Dasein.»
Das Programm
vom nächsten Dienstag, 3. September 2024
Heier Lämmler – Öffentlichkeitsarbeit | IGOR und Alois Iten – Präsident | IGOR
Resultate Abendrennen 27. August 2024
Rangliste SM 1000m 27. August 2024
Schweizermeisterschaft 1000m Elite 2024
Das Podest
Mats Poot (RMV Cham-Hagendorn)
Nicolò De Lisi (RMC Gossau)
Alex Vogel (VC Aadorf-Elgg)
Resultate Abendrennen 20. August 2024
«Die Eishelden» kommen
Das Programm vom nächsten Dienstag, 20. August 2024
Bevor um 18:45 Uhr der radsportliche Teil beginnt, kommen die Schweizer Eishockey-Stars und WM-Silbermedaillen-Gewinner für eine Buchvernissage zu Besuch auf die Rennbahn.
Davon fasziniert, dass die Schweizer Eishockey-Mannschaft 2024 (ja, in diesem Jahr!) bereits zum dritten Mal WM-Silber gewann erscheint das Buch «Die Eishelden» von Autor Thomas Renggli (52) im Weber-Verlag in neuer Auflage. Wer ist Thomas Renggli? Zunächst ist er ein intimer Kenner der Eishockey-Szene, zudem auch ein grosser Radsport-Fan (und Freund der offenen Rennbahn). Der Journalist und Buchautor hat mehrere erfolgreiche Sportbücher (u.a. auch über Sepp Blatter) geschrieben, die sich meistens in den Bestseller-Listen platzierten.
Livetalk mit den Stars – und danach Signierstunde!
Die offene Rennbahn freut sich sehr, dass wir am Dienstag, 20. August 2024, Beginn: 16:30 Uhr, Gastgeber für die Buchvernissage «Die Eishelden» sein dürfen. Zu den Livetalks, die Thomas Renggli moderieren wird, hat sich bereits eine Handvoll Eishockey-Prominenz angemeldet, u.a. Arno Del Curto, Matthias Seger, Peter Zahner, sowie mehrere Nati-Stars. Und selbstverständlich findet im Anschluss daran, um 18 Uhr, solange Interesse besteht, eine Signierstunde statt.
Heier Lämmler – Öffentlichkeitsarbeit | IGOR und Alois Iten – Präsident | IGOR
Nun ist es offiziell: Atzeni hört Ende Saison auf
Total verrechnet… und Atzeni tritt zurück. Und wie die Rechnung auf der Rennbahn aus- und für alle nun erst recht aufgeht.
«Dass so viele Zuschauer bei dieser Sommerhitze auf die Rennbahn strömen würden, damit hatten wir alle am letzten Dienstag nicht gerechnet», sagt Alois «Wisel» Iten, ein hocherfreuter Präsident der Betreibergesellschaft der offenen Rennbahn, IGOR. «Ich hatte mich verrechnet, wir hatten viel zu wenig Tagesprogramme gedruckt.» Einer der Gründe, warum am letzten Dienstag so viele kamen – weit über tausend: Die populären Steher-Rennen und auch Derny-Rennen waren – nebst weiteren attraktiven Radrennen – angekündigt.
Doch nicht nur der Präsident der IGOR hatte sich an diesem letzten Dienstag verrechnet. Auch das Publikum. Auf spannende Steher-Rennen hatte es aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs zwar hoffen können. Aber nicht auf diese zwei Krimis. Dass am Schluss wieder der 46-jährige Giuseppe «Giusi» Atzeni gewinnen würde – mit welchem man in dieser Saison nicht mehr rechnete – das war schon sehr speziell an diesem besonderen Abend. Der Altmeister und sein ebenfalls 46-jähriger Schrittmacher Mathias Luginbühl fuhren im ersten Lauf über 45 Runden wie auf Schienen zum Sieg. Und im Zweiten über 90 Runden stark wie in alten Zeiten und sie gewannen auch diesen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 78,2 km/h. «Ich hatte es mit meinem eigenen GPS-Messgerät gemessen». Die Jury kam zwar auf einen Schnitt von 72,556 km/h. Die Differenz erklärt sich, dass die offizielle Zeit- und Geschwindigkeitsmessung die schwarze Messlinie als Massstab nimmt. Fährt man weiter oben auf der Bahn, fährt ein Athlet eine längere Distanz, ist also schneller als auf der 333,33 Meter langen schwarzen Linie.
Kommt der geneigte Leser hier eigentlich draus, was der Schreiberling gerade für ein Elaborat von sich gibt? Oder verrechnet sich auch der gerade bei diesem wunderbaren Sommerwetter?
Nicht gerechnet mit einem dermassen starken Atzeni hatte sicher auch der Thurgauer Claudio Imhof (34), sein bisher ärgster Widersacher. Er fiel in beiden Läufen zweimal von der Rolle seines Schrittmachers, fuhr dann aber jeweils doch noch auf Platz 2. Auf den 3. Platz kam Atzenis einstiger Lehrling, Jan André Freuler (32), der seinen Lehrmeister bekanntlich im ersten Rennen dieser Saison schon bezwingen konnte.
Die Steher Schweizer-Meisterschaft in zwei Wochen ist lanciert Die Stimmung im Betonoval war aufgrund des Wetters heiss, aufgrund des überraschenden Rennausgangs aufgekratzt, fast hitzig. Wie in keiner anderen Radsport-Disziplin machen in der Steherei, der ohnehin sagen- und legendenumwobenen Radsport-Disziplin, schnell Sprüche und Gerüchte die Runde. «Der hatte doch geladen», oder: «die haben sich doch abgesprochen», munkelte der eine oder andere «Sachverständige». Atzeni schwört beidem hoch und heilig ab. In den brodelnden Gerüchten ging die nun offizielle Ankündigung praktisch unter, dass der legendäre Sportler und sein Schrittmacher Mathias Luginbühl Ende Saison vom aktiven Sport zurücktreten wollen. «Ich bin doch nicht so blöd, dass ich mir nun mit irgendeiner Doping-Geschichte meine lange und wunderbare Karriere noch versauen würde. Meine elf Schweizer Meistertitel kann man mir nicht mehr nehmen. Vielleicht kann ich ja in zwei Wochen sogar das Dutzend noch vollmachen», sagt Atzeni kampfbereit.
Wie auch immer: Die Steher-Schweizer Meisterschaft (am Dienstag, 3. September) ist bestens lanciert. Es ist die zweitletzte Möglichkeit einen der besten und erfolgreichsten Steher-Rennfahrer der Schweiz nochmals live auf der Rennbahn erleben zu können. Drei Wochen später dann bei der SM-Revanche am Saisonabschluss-Meeting (Dienstag, 24. September) ist für das Gespann Atzeni/Luginbühl endgültig Schluss. «Das soll dann mit einer originellen Ehrung würdig gefeiert werden», versprechen die Veranstalter von der IGOR schon jetzt.
Heier Lämmler – Öffentlichkeitsarbeit | IGOR und Alois Iten – Präsident | IGOR