
“Die Rennbahn besitzt einen einzigartigen Charme”
Sechsfacher Schweizer Meister, Champions-League-Sieger, WM-Silbermedaillengewinner, über 300 Länderspiele, 16 WM-Teilnahmen. Lebende Legende der ZSC Lions. Und stolzer Oerliker!
Mathias Seger (im Bildrechts – mit Wisel Iten) ist eine Ikone des Schweizer Eishockeys. Und er ist Stammgast auf der Offenen Rennbahn – jeweils auf der Gegentribüne, wo er es sich im Scheine der Abendsonne mit Freunden und Familie gemütlich macht. Im Interview erklärt der 47-jährige Familienvater seine Faszination für die alte Rennbahn.
Mathias Seger. Wie oft sieht man Sie auf der Offenen Rennbahn?
Immer, wenn es schönes Wetter ist. Das heisst: Wenn ich nicht gerade in den Ferien bin, sind die Dienstagabendrennen für mich fixe Termine.
Was macht für Sie diesen Ort aus?
Die Rennbahn besitzt einen einzigartigen Charme – und ganz viel Sportromantik. Hier treffen sich Menschen aus allen Schichten und Altersklassen. Familien verbringen den Feierabend hier, viele Stammgäste sieht man jeden Dienstag. Es gibt wunderbare Bratwürste, kühles Bier – und hochklassigen Sport. Auch für mich ist es immer wieder faszinierend, was die Bahnradfahrer leisten.
Und als Oerliker müssen sie eine doppelt spezielle Verbindung mit der Rennbahn haben?
Absolut. Wir wohnen in einem Haus in der Nachbarschaft, das noch ein Jahr älter ist, als die Rennbahn – erbaut im Jahr 1911. Auf der Rennbahn ist die Geschichte förmlich greifbar – sportlich, aber auch städtebaulich. Und es gibt einen Mann, der diese Historie vermittelt wie kein Zweiter: Wisel Iten. Wer das Vergnügen hat, mit ihm zu sprechen, kann sich der Faszination dieser Sportarena nicht mehr entziehen. Dazu kommt die wunderbare Atmosphäre: Ein friedliches Beisammensein mit der Skyline von Oerlikon im Hintergrund.
Sie sind an einem Restaurant beteiligt (Venus Bistro) und produzieren ein eigenes Bier (in der Brauerei Oerlikon). Bleibt da noch Zeit zum selber Velofahren?
Unbedingt. Und schon als Kind – und auch später als Eishockeyspieler – bin ich viel Rad gefahren. Ich habe es sogar im Juniorenalter zu den Schweizer Meisterschaften im Kilometertest geschafft. Auch auf der Bahn bin ich schon gefahren. Dazu kann sich sagen: Es sieht viel einfacher aus, als dass es ist. Aber wer bei Wisel den Kurs besucht, ist auf der sicheren Seite.
Was kann man als Eishockeyprofi von den Radfahrern lernen?
Die Fähigkeit, während längerer Zeit voll ans Limit zu gehen. Eishockey läuft mehr nach dem Intervallprinzip ab. Aber im Radsport muss man teilweise über Stunden die eigenen Grenzen ausloten. Für alle Sportarten gilt: Man lernt anderswo oft Dinge, die in der eigenen Sparte nicht möglich sind.
Was wünschen Sie sich für die Offene Rennbahn für die Zukunft?
Dass der Ort so erhalten bleibt, wie er ist – und dass man den Geist dieser einzigartigen Sportstätte in die nächste Generation transportieren kann. Es wäre schön, wenn sich auch noch mehr jüngere Menschen für die Rennbahn einsetzen würden – wie es Wisel und seine tapferen Helferinnen und Helfer tun.

Programm. Abendrennen 10. Juni. 2025.
18.40 Uhr: Tempofahren (Elite, U23, U19).
19.10 Uhr: Derny, 1.Lauf (Elite, U23).
19.35 Uhr: Tempofahren (Frauen, U19, U17).
19.50 Uhr:Ausscheidung (Elite, U23).
20.00 Uhr: Pause.
20.15 Uhr: Punktefahren (Frauen,U19, U17, U15).
20.30 Uhr: Scratch.
20.40 Uhr: Ausscheidung (Frauen, U19).
20.50 Uhr Derny, 2. Lauf (Elite, U23).
21.30 Uhr: Punktefahren (Elite, U23, U19).
22.00 Uhr: Rennschluss.
Öffentlichkeitsarbeit: Thomas Renngli | IGOR